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Eine Information der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises :
Im Jahr 2010 wurde eine Sozia bei einem Verkehrsunfall zu Saisonauftakt getötet, weil der 56-jährige Fahrer unaufmerksam war. Darüber hinaus waren im Jahresverlauf 28 schwerverletzte und 79 leichtverletzte Kradbenutzer zu verzeichnen.
Bei den Unfällen mit schwerverletzten oder getöteten Kradfahrern waren die Biker in 60 Prozent der Fälle Verursacher. Eine der häufigsten Unfallursachen ist nach wie vor überhöhte oder den Verkehrsverhältnissen unangepasste Geschwindigkeit. Zu Beginn der Krad-Saison kommen die typischen "Anfänger-Fehler" hinzu.
Bereits viele Motorradunfälle zu Saisonbeginn
In den ersten drei Monaten des Jahres 2011 verunglückten bereits 12 Kradfahrer. Dies sind doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Kradunfälle stieg bei dem warmen Wetter im April steil an. Allein am vergangenen Wochenende verunglückten vier Kradfahrer, weil sie zu schnell fuhren, falsch überholten oder ungeschickt bremsten.
Die Polizei schreitet nun konsequent ein, nachdem Warnungen und Aufklärung offenbar nicht ausreichend fruchteten. Beamte des Verkehrsdienstes und Unfallexperten der Polizei Rhein-Sieg kontrollierten am vergangenen Sonntag auf den besonders unfallauffälligen Kradstrecken die Geschwindigkeit.
22 Kradfahrer fuhren zu schnell, 16 müssen mit einer Anzeige rechnen, sechs haben ein Verwarngeld bezahlt. Traurige Spitzenreiter waren ein Kradfahrer, der auf der L 312 in Much-Birken statt der erlaubten 70 km/h mit 128 km/h unterwegs war, und ein Kradfahrer, der auf der B 507 bei Ingersau statt der erlaubten 50 km/h mit 108 km/h gemessen wurde. Beide Fahrer erwarten Bußgelder in Höhe von 240 Euro, 4 Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Vier weitere Biker wurden wegen Verstößen beim Überholen angezeigt. Daneben wurden aufgrund von Geschwindigkeits-Überschreitungen auch drei Anzeigen gegen PKW-Fahrer vorgelegt, 21 Temposünder zahlten Verwarngelder. Die Polizei wird weiterhin besonders an Wochenenden und Feiertagen intensive Tempokontrollen durchführen.
Der Spaß am Motorradfahren kann durch einen Unfall mit möglicherweise bleibenden Gesundheitsschäden schnell vergehen. Durch die Folgen kann das ganze Leben beeinträchtigt sein. Gewohntes Familienleben, Beruf und Zukunftspläne sind häufig durch einen schweren Unfall mit einem Schlag zerstört. So mancher Familie mussten Polizisten die Nachricht über ein mit dem Motorrad tödlich verunglücktes Familienmitglied überbringen.
Die Polizei appelliert an die Biker :
- Machen Sie für Ihr Krad den "Frühjahrs-Check".
- Machen Sie sich selbst "fit" für die Saison, zum Beispiel durch Teilnahme an einem Fahr- und Sicherheitstraining.
- Tragen Sie auffällige Motorradschutzbekleidung, damit Sie besser erkannt werden.
- Gewöhnen Sie sich nach der Winterpause langsam wieder an das Motorradfahren.
- Halten Sie Geschwindigkeitsbegrenzungen ein. Gerade nach dem strengen Winter und vielen Straßenschäden sind Tempolimits nicht zur Schikane eingerichtet.
- Rechnen Sie stets mit den Fehlern anderer.
- Fahren Sie auch in Kurven äußerst rechts.
PKW-Fahrer sollten folgende Hinweise beachten :
- Rechnen Sie jetzt wieder verstärkt mit Kradfahrern.
- Motorräder mit ihren schmalen Umrissen sind schlecht erkennbar, besonders bei sonnigem Wetter.
- Vorsicht beim Abbiegen und Kreuzen : Die Geschwindigkeit und Entfernung von Bikern lässt sich nur schwer einschätzen.
Bei Fragen wenden Sie sich an das Kommissariat Verkehrsunfallprävention unter der Telefon-Nummer 02241 / 5413970.
(Fotos : Kreispolizeibehörde (oben) / rhein-sieg.info)