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Gemeinderat diskutierte über Gesamtschule der Nachbarn

Daß in einer Sitzung des Gemeinderats praktisch demonstriert wird, kommt - vorsichtig ausgedrückt - selten vor. Gestern war es so, obwohl die von den gewählten Vertretern zu treffende Entscheidung momentan noch größere Auswirkungen auf die Nachbarkommunen hat als für die eigene Gemeinde. Doch der Blick mußte in die Zukunft gerichtet werden, schon im nächsten Jahr erhält die Entwicklung entscheidende Bedeutung auch für Neunkirchen-Seelscheid, die letztlich ein Großteil des örtlichen Schulsystems betrifft.

ktuell war es eine Bitte der Nachbarkommunen Much und insbesondere Ruppichteroth, über die zu diskutieren und zu entscheiden war. Für den dort geplanten Gesamtschulverband waren aus dem eigenen Potential nicht genügend Anmeldungen für die gewünschten zwei Standorte zusammengekommen. Aus Much wurden 81 Schüler/innen von für die Genehmigung seitens der Bezirksregierung erforderlichen 100, in Ruppichteroth nur 49 von geforderten 75 angemeldet.

Erst unter Addition von Anmeldungen aus der Nachbarschaft konnte die Gesamtzahl von 175 überschritten werden. Es handelt sich um 23 Schüler/innen aus Seelscheid, 17 aus Neunkirchen und 14 aus Overath. Für die Hinzurechnung dieser Zahlen im Genehmigungsverfahren wäre jedoch eine Zustimmung der jeweiligen Kommunen erforderlich. Overath signalisierte zwischenzeitlich sein Einverständnis.

Mit eindringlich formulierten Bitten bauten die großteils aus Ruppichteroth stammenden Zuhörer der Ratssitzung einen emotionalen Druck auf die Neunkirchen-Seelscheider Gemeindevertreter auf

Für Ruppichteroth, dessen Hauptschule mangels Schülerzahlen vor dem Aus steht, war es die vermeintliche Frage nach dem Verbleib einer weiterführenden Schule vor Ort. So war es nicht verwunderlich, daß zahlreiche Eltern mit ihren Kindern auf Schildern und in Statements teils mit viel Emotionalität um die Zustimmung der Neunkirchen-Seelscheider Ratsvertreter baten.

Eine 7-zügige Gesamtschule in Much und Ruppichteroth würde aber so viel Schülerpotential binden, daß für die weiterführenden Schulen in Neunkirchen-Seelscheid neben dem Antoniuskolleg die Luft auch eng werden könnte. Ein "Runder Tisch" aus Eltern, Schulen, Verwaltung und Politik berät derzeit über die zukünftige Entwicklung in der Gemeinde.

Die Optionen sind die Beibehaltung der ebenfalls unter mangelnden Schülerzahlen leidenden Hauptschule sowie der Realschule, die Umwandlung beider Schulen in eine Sekundarschule (75 Anmeldungen notwendig) oder in eine weitere Gesamtschule, die 100 Anmeldungen erfordern würde. Die SPD hatte vor wenigen Tagen bereits die Einrichtung einer Gesamtschule beantragt, andere Fraktionen wollen die Ergebnisse des "Runden Tisch" abwarten.

Zwei Stunden lang diskutierten und stritten die Gemeindevertreter gestern über die Bitte der Ruppichterother und derjenigen Eltern auch aus Neunkirchen-Seelscheid, deren Kinder die Mucher Gesamtschule besuchen wollen. Die SPD und die Bündnis 90 / Grünen votierten schließlich für die Zustimmung zur Anrechnung der Neunkirchen-Seelscheider Schüler und damit für eine 7-zügige Gesamtschule in Much und Ruppichteroth.

Die CDU, die FDP und die kleine Gruppierung 'Wir für Neunkirchen-Seelscheid', zusammen eine klare Mehrheit des Rates, sprachen sich für einen anderen Weg aus. "Heute geht es für uns primär um die Schullandschaft in Neunkirchen-Seelscheid" und "Wir brauchen hier eine ortsnahe Schulversorgung für unsere Schüler" lauteten die Kernaussagen. So beschieden sie die Bitte der Nachbarn abschlägig. Die Nichtfreigabe der Schülerzahlen für das Genehmigungs-Verfahren der Nachbarn bedeutet für diese, daß nur ein Schulstandort in Much eingerichtet werden könnte. Der Bezirksregierung, die ohnehin das letzte Wort hat, soll als Kompromiß empfohlen werden, daß die dortige Gesamtschule im ersten Jahr 6-zügig statt 5-zügig ausfallen darf, um die meisten der angemeldeten Schüler aufnehmen zu können.

Ab dem nächsten Jahr, wenn Klarheit über die zukünftige Schulstruktur in Neunkirchen-Seelscheid herrscht, so die Überzeugung, würden sich die Anmeldungen ohnehin wieder anders verteilen. Eine derart starke Orientierung zur Gesamtschule der Nachbarn wird dann nicht mehr erwartet.

Dabei wurde den Ruppichterothern in Aussicht gestellt, daß eine denkbare Sekundarschule in Neunkirchen die Möglichkeit einer Dependance und damit doch einer weiterführenden Schule in Ruppichteroth eröffnen würde. Dafür wären - anders als bei einer Gesamtschule - dort nur 50 Anmeldungen erforderlich. Das Thema sei zwischen den Kommunen bereits angesprochen worden.

Fazit :  Much kann durch die Unterstützung der Nachbarkommunen seinen langgehegten Wunsch umsetzen, eine eigene Oberstufe mit Abitur vor Ort - in Form einer Gesamtschule - anzubieten. Ruppichteroth kann seine Probleme der zu geringen Schülerzahlen nicht lösen, ohne diese Probleme nach Neunkirchen-Seelscheid zu verlagern. Der Bestand einer weiterführenden Schule in Ruppichteroth (außer dem streng-konfessionellen Mädchen-Gymnasium) erscheint vorläufig unwahrscheinlich.

Schon am heutigen Vormittag wird die verbindliche Entscheidung der Bezirksregierung über die Gesamtschule der Nachbarn erwartet. (cs)

 

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16. März 2012


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