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Während der Mutterkonzern 'RWE' eine Milliarden-Entschädigung für den Atomausstieg einfordern will, stand ihre Netztochter heute vormittag vor dem Problem, die Versorgung vor Ort nicht aufrechterhalten zu können. Gegen 10.35 Uhr fiel der Strom in ganz Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth sowie Teilen von Much und Overath aus, rund 25.000 Haushalte mit mehr als doppelt so vielen Personen sollen betroffen gewesen sein. Ursächlich war allerdings nicht die mangelnde Stromerzeugung, vielmehr wurde ein Defekt in der Umspannstation bei Hasenbach vermutet. Hier wird das 110.000 Volt-Hochspannungsnetz auf die Mittelspannung von 10.000 Volt umgewandelt, mit der wiederum die Ortsteile versorgt werden.
Da ein Brand oder Schwelbrand in dem Gebäude vermutet wurde, kam zunächst die Neunkirchener Feuerwehr zum Einsatz, um eine denkbare Rauchgasbelastung der Innenräume durch eine intensive Belüftung zu bekämpfen. Eine auf einen Brand hinweisende Kohlenmonoxid-Belastung konnte aber nicht gemessen werden. Auch ein technischer Defekt wurde nicht direkt aufgefunden. Zur Aufspürung des Fehlers wurde sogar die in Hasenbach ankommende Hochspannungsleitung vom Hubschrauber aus kontrolliert.
Erst nach rund 90 Minuten konnte die Stromversorgung nach und nach wiederhergestellt werden, einzelne Bereiche von Much und Ruppichteroth mußten allerdings bis zu vier Stunden warten. Auf eine Entschädigung für den Verdienstausfall dürfen Gewerbetreibende aber ebensowenig hoffen wie Privatleute für die Unannehmlichkeiten zur Mittagszeit. (cs)