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Auch wenn der Zustrom von Flüchtlingen aufgrund der Sperrung der "Balkan-Route" durch die dortigen Staaten in diesem Winter auf ein Minimum zurückgegangen ist, bereitet sich die Gemeinde auf neue Zuweisungen vor. Zudem waren zwei nun bezugsfertige Wohnanlagen schon im vergangenen Jahr geplant worden. Es handelt sich um ein eingeschossiges Haus in Holzbauweise, das im Umfeld des früheren Sportplatzes in Seelscheid errichtet wurde, und eine Container-Anlage am Ortsrand von Hochhausen an der Straße nach Wahn.
Das Holzhaus in Seelscheid ersetzt zwei frühere Wohnhäuser an der Straße 'Am Sportplatz', die für lange Zeit als Unterkunft für Asylbewerber dienten, aber schon seit vielen Jahren leerstanden. Auch aufgrund dessen waren die beiden Gebäude sichtlich marode und für Wohnzwecke nicht mehr geeignet. Im Spätherbst waren diese alten, in Leichtbauweise errichteten Häuser abgerissen, die Baumaterialien entsorgt worden.
Über den Winter entstand an gleicher Stelle ein eingeschossiger Neubau in Holzbauweise, der eine Grundfläche von gut 200 Quadratmetern aufweist. Das Gebäude beinhaltet sechs Wohnräume von jeweils 18 Quadratmetern, in denen jweils bis zu acht Personen untergebracht werden sollen, wobei Großfamilien berücksichtigt werden sollen. Somit ist das Gebäude für bis zu 48 Personen konzipiert.
Weiterhin gibt es nach Geschlechtern getrennte Sanitärräume mit je drei Waschbecken, vier Toiletten und zwei Duschen. Ein knapp 30 Quadratmeter großer Raum beinhaltet eine Küchenecke mit fünf Herden und einem Aufenthaltsbereich, der rund 20 Personen Platz bietet. Ein kleiner Raum mit Waschmaschinen und Trocknern sowie ein Technikraum belegen - neben dem zentralen Flur - den restlichen Raum.
Gut 300.000 Euro hat der Neubau inclusive aller Nebenkosten und dem Abbruch der alten Häuser gekostet. Die ersten Familien sollen bereits in dieser Woche in den Neubau einziehen. In den nächsten Wochen oder Monaten werden wieder zahlreiche Zuwanderer, die derzeit in Notunterkünften leben, in Neunkirchen-Seelscheid erwartet, wobei es sich überwiegend um Familien handeln soll.
Die Neuzugänge führen dazu, daß das Holzhaus zeitnah belegt sein wird und für Zuweisungen in dieser Höhe nicht ausreicht. So ist auch mit einer Belegung der ebenfalls bezugsfertigen Container-Anlage zu rechnen, die in den vergangenen Monaten am Ortsrand von Hochhausen aufgestellt wurde. Dabei handele es sich um 14 ehemalige Bürocontainer, die die Firma 'Thurn Produkte' zuvor in ihrem Mucher Werk benutzt hatte und der Gemeinde zur Verfügung gestellt habe. Bis zu 56 Personen sollen in dem Komplex, der separate Container mit Sanitäranlagen umfaßt, untergebracht werden.
Wie lange diese provisorische Unterkunft benötigt wird, läßt sich noch nicht abschätzen, sie sei zunächst auf eine Dauer von zwei bis vier Jahren angelegt. Anders als diese Container, die später wieder abgebaut werden können, soll der Neubau in Seelscheid später einer anderen Verwendung zugeführt werden. Eine Nutzung durch Vereine käme eventuell in Betracht, hieß es bei der Vorstellung des Hauses. (cs)