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(Bildergalerie am Ende des Textes)
Wie nicht anders zu erwarten, hat auch der jüngste Wintersturm mit dem Namen "Friederike" wieder für reichlich Sturmbruch in der Region gesorgt. Aus diesem Grund waren zahlreiche Verkehrswege unpassierbar, blieben teils auch längerfristig gesperrt. Für die Freiwillige Feuerwehr, die bis zum späten Nachmittag an beiden Standorten 48 Einsätze verzeichnete, begann es mit einem Baum an der Frauenstraße (K 11) bei Kuhlen im Nordwesten Seelscheids, der auf ein fahrendes Auto gestürzt war. Die Autofahrerin hatte noch Glück, weil der Stamm die Motorhaube traf. Wäre der PKW nur einen Meter weitergewesen, wäre die Fahrerin wohl nicht "nur" leicht verletzt worden.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Ein hoher Nadelbaum war über die Kreisstraße 16 zwischen Seelscheid und Ingersaueler Mühle geschlagen, andere stürzten, komplett entwurzelt, im angrenzenden Wald um. Weil weitere Bäume umzustürzen drohten und die Feuerwehrleute akut gefährdet hätten, wurde die Strecke nicht direkt geräumt, sondern bleibt bis Freitag für den Verkehr gesperrt. Gleiches gilt auch für die Steiner Straße im Bereich des Wahnbachtals und die Meisenbacher Straße im Naafbachtal. Die Waldstraße und der 'Königssiefen', die von Neunkirchen beziehungsweise dem Wahnbachtal auf den Wennerscheider Höhenrücken führen, waren dieses Mal nicht im Vorfeld geschlossen worden. Im Laufe des Vormittags wurden sie dann doch vorsorglich gesperrt - ebenfalls über Nacht bis zum heutigen Freitag.
Auch wichtige Durchgangsstraßen waren zeitweise blockiert. Dies betraf die Bundesstraße 507 zwischen dem Wahnbachtal und Neunkirchen, wo mehrere Nadelbäume querschlugen, und im weiteren Verlauf nach Ingersau. Diese Streckenabschnitte konnten im Laufe des Nachmittag geräumt und wieder freigegeben werden. Eine Blockade der B 507 am Pohlhausener Berg bei Bruchhausen räumten Autofahrer in Eigenarbeit mit einer Motorsäge frei, die Feuerwehr befreite dann auch die zweite Fahrspur von verbliebenen Hindernissen. Die Wehrleute beseitigten auch Hindernisse auf der Zeithstraße. Die Wahnbachtalstraße (L 189) mußte zwischen Hausermühle und der Mucher Gemeindegrenze abgesperrt werden, weil ein Baum eine Stromleitung durchtrennt hatte. Ab 13 Uhr konnte der Verkehr hier wieder passieren. Auch Radwege entlang der Fernstraßen waren von Sturmbruch betroffen und mußten durch die Feuerwehr geräumt werden.
Zusätzlich waren zahlreiche Wohnstraßen zeitweise blockiert, unter anderem der Eingangsbereich der Südstraße in Neunkirchen, wo mehrere Nadelbäume die komplette Sackgasse versperrten. Die Räumung erfolgte soweit bekannt in Eigenregie durch Anwohner. In Hermerath stürzte ein mächtiger Nadelbaum auf ein offenbar baufälliges Fachwerkhaus. Glücklicherweise war es nicht mehr bewohnt. Der Stamm mit dem stattlichen Durchmesser von knapp einem Meter war an seinem Fuß aufgesplittert. Während die Feuerwehr noch am Nachmittag die Fahrbahn der Göttscheidstraße räumte, befreite eine Elektrobau-Firma am Folgetag die unter dem Baum begrabene Stromleitung, deren Holzmast beim Sturz des Baumes mitgerissen worden war.
Lokal kam es vereinzelt zu Stromausfällen, nicht nur im Umfeld von Hermerath. Betroffen waren auch Teile von Seelscheid und kleinere Ortschaften entlang des Wahnbachtals. Hier waren mehrere Nadelbäume bei Hausermühle quer über die Wahnbachtalstraße geschlagen. Die dadurch verursachte Anspannung der Stromleitung ließ auch hier einen - bereits angefaulten - Holzmast zerbersten, bevor die Leitung durchtrennt wurde. Mit dem Mast fiel auch die Beleuchtung der Bushaltestelle zu Boden.
Auch weil der Sturm - anders als "Kyrill" vor elf Jahren - in unserer Region keine Orkanstärke erreichte und schon nach drei Stunden abflaute, dürften die Schäden in der Summe deutlich geringer ausgefallen sein. (cs)
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