Standortnavigation
Sie sind hier: nk-se.info > Berichte > Berichte 2018 > Drehleiterfahrzeug eingetroffen
Auch wenn der Tag der offenen Tür beim Löschzug Seelscheid schon im Frühling stattfand, gab es am gestrigen Abend vor dem Gerätehaus an der Hausener Straße wieder etwas zu bestaunen. Viele Feuerwehrleute nebst Mitgliedern der Ehrenabteilung strömten zusammen, um einen Neuzugang in Augenschein zu nehmen. Auch zahlreiche Passanten und Kunden des benachbarten Supermarktes zeigten Interesse.
Denn am Vorabend war ein neues Fahrzeug in Seelscheid eingetroffen, das Mitglieder des Löschzugs im Werk abgeholt hatten. Es handelt sich um die erste Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen-Seelscheid. Bislang mußten und müssen bei Wohnhausbränden oder technischen Hilfeleistungen vergleichbare Spezialfahrzeuge aus Siegburg, Lohmar oder Much angefordert werden.
Insbesondere bei mehrgeschossigen Objekten wie dem Seniorenzentrum in Seelscheid oder dem 'Antoniuskolleg' in Neunkirchen, aber auch größeren Geschäfts- oder Mehrfamilienhäusern kann der Einsatz einer Drehleiter im Brandfall den entscheidenden Unterschied zur Rettung von Personen aus oberen Stockwerken ausmachen. Aber auch bei den gefühlt an Häufigkeit und Intensität zunehmenden Stürmen wird oftmals eine Drehleiter benötigt, um Gefahren durch abgebrochene Äste oder Baumkronen zu beseitigen, um nur zwei Einsatzbeispiele zu nennen.
Bei der nun in Seelscheid stationierten Drehleiter handelt es sich zunächst nur um ein Leihfahrzeug. Der Kauf dieses oder eines vergleichbaren Modells erfolgt nach der noch durchzuführenden Ausschreibung. Die Anschaffungskosten eines derartigen Vorführfahrzeugs betragen mehr als 500.000 Euro. Auch müssen zunächst noch Schulungen absolviert werden, bevor die Drehleiter im Januar in den Einsatzdienst gestellt werden soll. Bis Ende des Jahres sollen im ersten Schritt zwölf Drehleiter-Maschinisten/innen ausgebildet werden. Da zahlreiche der ehrenamtlichen Wehrleute regulär bei Berufsfeuerwehren arbeiten, steht schon entsprechende Erfahrung zur Verfügung.
Bei dem Leihfahrzeug handelt es sich um ein Modell des österreichischen Ausrüsters 'Rosenbauer' aus dem Werk in Karlsruhe. Die mit einem Wasserwerfer, einer aufsteckbaren Krankentrage, Scheinwerfern und einem Stromerzeuger ausgestattete Leiter erreicht eine Arbeitshöhe von mehr als 30 Metern. Das vergleichsweise geringe Gesamtgewicht von 15 Tonnen erlaubt auch das Befahren von nicht für den Schwerlastverkehr vorgesehener Pflasterflächen.
Besonderheit ist der abneigbare Korbarm, der nicht nur ein schnelleres Handling beim Zusteigen erlaubt, sondern auch Dachflächen auf der Gegenseite des Dachfirstes erreichbar macht. Zudem kann die Leiter - ja nach Anschlagpunkt - zum Anheben von Objekten von bis zu 600 Kilogramm oder sogar vier Tonnen verwendet werden. Es handelt sich um ein baugleiches Gerät wie das vor wenigen Wochen in Much in Dienst gestellte, allerdings auf einem Mercedes-Fahrgestell mit 300 PS-Motor. (cs)