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Die Einschätzung war nicht unbegründet, als die Wetterdienste dem Sturmtief "Eberhard", das am Sonntagnachmittag (10.03.) von Westen heranzog, den Unwetterstatus zuwiesen. Wie angekündigt traten teils orkanartige Böen auf, die für erhebliche Schäden und Behinderungen sorgten. In den meisten Fällen waren es abgeknickte oder komplett entwurzelte Bäume sowie herabgestürzte Äste, die zu verzeichnen waren. Wo diese Verkehrswege trafen und blockierten, war die Freiwillige Feuerwehr gefragt. Nach den ersten Schadensmeldungen, die gegen 14.30 Uhr eingingen, wurde bald eine Führungsstelle im Neunkirchener Gerätehaus gebildet, um die anfallenden Einsätze zu koordinieren und die sonst zuständige Leitstelle im Kreishaus zu entlasten.
Rund 40 sturmbedingte Einsätze für die Freiwillige Feuerwehr waren bis in die Abendstunden zu verzeichnen. Vielfach konnten Verkehrsteilnehmer die Auswirkungen des Sturms "live" erleben, als sie auf blockierten Straßen warten oder umkehren mußten. In Höhe 'Höfferhof' war ein stattlicher Laubbaum quer über die Hauptstraße (L 352) gestürzt. Die Bundesstraße 507 war an verschiedenen Stellen betroffen, in Höhe des Hofs Rehwiese waren es gleich mehrere Bäume. Weiterhin waren die Overather Straße (L 318) und die Wahnbachtalstraße (L 189) zeitweise blockiert. In allen Fällen konnten die Wehrleute zeitnah Abhilfe schaffen. Die Raiffeisenstraße bei Neunkirchen blieb länger gesperrt, bis Zeit für die Entfernung der dort umgestürzten Bäume verfügbar war.
Schon früh am Nachmittag war am Ortsrand von Hasenbach ein Baum in eine Mittelspannungs-Stromleitung gestürzt. Die Enden der drei durchtrennten Stränge fielen auf ein Wohnhaus. Betroffen war die Leitung, die vom Umspannwerk bei Hülscheid über Hermerath ins Bröltal nach Ruppichteroth führt. Auch an anderer Stelle waren Stormleitungen gerissen, so etwa in Oberdorst. Die Feuerwehren sicherten die Bereiche um die herabhängenden Leitungen mit Flatterband ab. Folge der Leitungsschäden waren Stromausfälle in beiden Teilen des Gemeindegebiets, darunter im Zentrum von Seelscheid. Besonders hart traf es Anwohner in Breitscheid und Heister sowie - soweit bekannt - auch in Oberste und Unterste Zeith, Schaaren und Kotthausen. Hier dauerte die Unterbrechung vom frühen Nachmittag bis zum nächsten Morgen an.
Aber es waren nicht nur Bäume, die dem Winddruck nicht standhielten. An der Zeitstraße (B 56) in Höhe von Heister wurde der Aufsatz eines hölzernen Bushaltestellen-Häuschens nach hinten gedrückt. Ein aus dem Boden gewuchteter Fahnenmast drohte auf die Overather Straße (L 318) zu stürzen. In Privatgärten waren "vom Winde verwehte" Gartenhäuser, Trampoline und Dekorations-Gegenstände zu entdecken. In Oberdorst hatte ein Baum einen Carport getroffen, einen benachbarten Flüssiggastank aber zum Glück verfehlt. (cs)