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Dem Bereich des südlichen Ortseinganges von Neunkirchen steht eine größere Veränderung bevor. Diese umfaßt den Abriß und Neubau des 'Lidl'-Marktes sowie die Errichtung eines Senioren-Wohnheims auf dem Areal im Südwesten des Kreisverkehrs an der Bundesstraße 507. Schon vor dem im Jahre 2006 erfolgten Bau des heutigen Supermarkt-Gebäudes war seitens der Gemeinde eine Auflage erteilt worden, daß im vorderen Bereich ein mehrgeschossiges Haus errichtet werden müsse, um optisch ein Pendant zum gegenüber gelegenen ehemaligen Krankenhaus ("Franziskus-Haus") zu bieten. Zur Umsetzung war es jedoch nie gekommen.
Nun beschäftigen sich die politischen Gremien der Gemeinde mit einem neuen Plan, für den die Neuaufstellung eines Bebauungsplans sowie die Änderung des Flächennutzungsplans notwendig ist. Zudem soll der Geltungsbereich des sogenannten "zentralen Versorgungsbereichs" von Neunkirchen um das Areal erweitert werden, um den 'Lidl'-Markt künftig einzuschließen. Das erst im Jahre 2006 entstandene Marktgebäude soll nämlich nicht nur abgerissen und an einem veränderten Standort neuerrichtet werden, sondern gleichzeitig die Verkaufsfläche vergrößert werden.
Aktuell gebaute Discountmärkte verfügen über mindestens 1.200 Quadratmeter Verkaufsfläche. Die Anbieter streben ein einheitliches Sortiment an allen Standorten an, so daß ältere Märkte erweitert werden, wie dies im Gemeindegebiet bei den 'Aldi'-, 'Lidl'- und 'Netto'-Märkten in der Vergangenheit bereits erfolgt ist. Auch das Gebäude des Neunkirchener 'Lidl'-Marktes war im Jahre 2013 durch einen Anbau ergänzt worden.
Nun soll die Verkaufsfläche von rund 1.000 auf 1.370 Quadratmeter erweitert werden. Das Marktgebäude mit einer - inclusive Lager- und Verwaltungsräumen - Bruttogeschoßfläche von 1.950 Quadratmetern soll dafür an einem anderen Standort auf dem gleichen Grundstück neuerrichtet werden. Es soll künftig den südwestlichen Teils des Areals im Bereich der heutigen Zufahrt zum Parkplatz und der Warenannahme einnehmen. Im Gegensatz zum derzeitigen Zustand soll das neue Gebäude nicht mehr parallel, sondern quer zur Hennefer Straße ausgerichtet werden. Außerdem ist die Bauform aktueller 'Lidl'-Märkte mit einer größeren Glasfassade im Eingangsbereich zu erwarten.
Im Nordosten des Grundstücks soll - mit relativ geringem Abstand zur Bundesstraße 507 und zur Hennefer Straße - ein mehrgeschossiges Seniorenwohnheim entstehen, das dem steigenden Bedarf durch den demographischen Wandel gerecht wird. Vorgesehen ist ein Angebot für Betreutes Wohnen mit rund 80 Pflegebetten sowie 15 Tagespflege-Plätzen. Auf der Südseite des L-förmigen Gebäudes ist ein Café mit einer zur Hennefer Straße hin ausgerichteten Terrasse eingeplant.
Zwischen Seniorenheim und Supermarkt ist ein zentral gelegener Parkplatz mit 117 Stellplätzen vorgesehen. Dies entspricht fast genau der heutigen Anzahl. Die Zufahrt von der Hennefer Straße soll rund 30 Meter Richtung Kreisverkehr verlegt werden und sieht künftig eine Einfahrt- und zwei Ausfahrt-Spuren vor, um das Rechtsabbiegen in Richtung Wolperath zu beschleunigen. Weiterhin soll die Zufahrt zum nordwestlich gelegenen Wohnhaus an der Straße 'Zum Kisseltal' erhalten bleiben. Anstelle der heutigen Treppenanlage, die den Supermarkt aus Richtung Kreisel fußläufig erreichbar macht, soll eine barrierefreie flache Rampe entstehen.
Der gemeindliche Energie-, Umwelt- und Planungs-Ausschuß sowie der Gemeinderat haben der Anpassung des zentralen Versorgungsbereiches von Neunkirchen, der Änderung des Flächennutzungsplanes sowie der Aufstellung eines Bebauungsplans zur Umsetzung der Vorhaben im September einstimmig zugestimmt. Auch die zuständige Bezirksregierung habe sich positiv geäußert. Wann die Verfahren abgeschlossen sind und die Planungen umgesetzt werden können, ist noch offen.
Zuvor gab es noch Diskussionen, ob ein Tausch der Gebäude sinnvoll sei, um das Senioren-Wohnheim durch das Marktgebäude vom Verkehrslärm der Bundesstraße abzuschirmen. Zudem sei die Wohnlage mit Blick ins Grüne sowie die Ausrichtung des Cafés in Richtung Wahnbachtal attraktiver. Seitens der Gemeindeverwaltung hieß es, daß der Seniorenheim-Betreiber den dem Ortszentrum zugewandten Standort mit Bedacht ausgesucht habe, um die Bewohner stärker am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen und nicht an den Ortsrand abzuschieben. (cs)