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Leider musste man sich schon seit vielen Jahren daran gewöhnen, daß manche Zeitgenossen sperrigen Müll nicht auf ordnungsgemäßem Wege, sondern in Wald und Flur entsorgen. Ob Bauschutt, Autoreifen, Elektrogeräte, Hausmüll oder Grünschnitt, in der Natur ist alles zu finden. Eine neue Dimension hat die Ablagerung, die vor rund zwei Wochen in einem Waldstück zwischen den Ortsteilen Herkenrath und Heister ausgebracht wurde, das als Einzugsgebiet der Wahnbachtalsperre zur Wasserschutzzone gehört.
Von einem befahrbaren, teils geschotterten Wirtschaftsweg aus wurde offenbar eine ganze Wagenladung ausgedienter Bauelemente in einem Siefen entsorgt, möglicherweise sogar abgekippt. Dabei handelt es sich überwiegend um weiße Türen und Zwischenwände einer ausgedienten Toilettenanlage, offenbar aus einem Gewerbebetrieb. Dazu gesellt sich weiteres Material, das bei einem Abriß oder einer Renovierung angefallen ist, darunter Leichtbau-Profile, Sicherungskästen, Leuchten, eine Markise und Steine.
Manche Teile sind so markant, daß sie wiedererkannt werden könnten. Dazu zählen die beiden dunklen Holztüren mit den Piktogrammen sowie Textschildern "Herren" beziehungsweise "Damen". Bei einer Tür ist der Knauf mit einem mehreckigen Alublech unterlegt (siehe Foto oben). Besonders auffallend ist eine dunkle Platte mit den zweisprachigen Aufschriften "KASSE" und "CHANGE" mit Buchstaben in der Farbgebung des "Sternenbanners" (US-Flagge), dazu separat passende Sterne sowie Aufkleber der bekannten Kreditkarten-Firmen (Foto unten).
Wer weiß, wo die auffallenden Teile früher im Einsatz waren ? Wo ist kürzlich eine komplette Toilettenanlage erneuert worden oder nach einer Geschäftsaufgabe überflüssig geworden ? Wer hat vor zwei Wochen, wahrscheinlich am Abend des 27. Oktober oder in der nachfolgenden Nacht auf Mittwoch, ein Fahrzeug mit Anhänger, einen Kleintransporter oder LKW auf dem Wirtschaftsweg nordwestlich von Herkenrath bemerkt und kann Angaben dazu machen ? Sachdienliche Hinweise können an die Polizei unter der Rufnummer 02241 / 5413121 gerichtet werden.
Der für Ablagerungen von Wildem Müll zuständige Bauhof des Kommunalunternehmens Much / Neunkirchen-Seelscheid wurde frühzeitig informiert. Das Material verblieb zunächst vor Ort, um eine Untersuchung durch das Umweltamtes des Rhein-Sieg-Kreises zu ermöglichen. (cs)