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(Fotos : 'Antoniuskolleg')

24 musikalische Überraschungen aus Rock, Pop und Musical

Eine Information des 'Antoniuskolleg' :  Auf ganz neuen Pfaden wandelten Bläserklassen, Vor-Bigband, Bigband und Sinfonisches Blasorchester (SBO) des Antoniuskollegs Neunkirchen bei den diesjährigen Adventskonzerten. Zwei Jahre lang hatte das Coronavirus besonders die Musik fest im Griff und machte gemeinsame Erlebnisse auf dieser Ebene unmöglich. In diesem Jahr konnte endlich wieder der Schritt in die musikalische Öffentlichkeit gewagt werden - natürlich unter Corona-Bedingungen. Passend zur Jahreszeit wurde die traditionelle Aufführung zum Adventskonzert und für die Zuschauerinnen und Zuschauer galt es, 24 Türchen des Adventskalenders zu öffnen, hinter denen sich spannende und mitreißende Werke und Geschichten versteckten.

Neu war :  Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen im Rhein-Sieg-Kreis und der Region wurde für die traditionell zwei Konzerte ein alternatives Format gewählt :  Das Live-Konzert am Samstag fand ohne Publikum statt und wurde von der Schul-AG "AKamera" mit professioneller Unterstützung durch die ehemaligen Schüler René Dankert, Luis Fernandez und Frederik Seifert in Bild und Ton aufgenommen. Ein befreundeter Musiker, Andreas Gessner, setzte die Orchester vor Ort mit Licht und Ton in Szene. Am darauffolgenden Sonntag wurde das unter Hochdruck und mit viel Energie produzierte Konzertvideo dann für die Öffentlichkeit als Stream auf der Videoplattform 'YouTube' übertragen. Das Team rund um Gesamtleiter Christoph Barth leistete ganze Arbeit.

Auf den verschiedenen Konzert-Etappen fiel schnell auf, dass insbesondere die Moderatorinnen und Moderatoren für einen humorvollen und familiären Rahmen sorgten :  Zentrale Rollen übernahmen hierbei Mayah Striegler und Tim Richter zusammen mit Weihnachtsmann Fabian Ortsiefer (5b), Matthea Trostorf und Max Maffei (6b), Sebastian Mörsch und Leonard Eichholz (7b), Hannah Mathes und Marlon Haehn (9b) sowie Fabia Schröder und Anastasia Sommer (Q1). Die Teams traten jeweils zwischen den einzelnen Werken im Kontext kleinerer Filme und Videoanimationen auf und verliehen dem Konzert-Stream das gewisse Etwas. Das Tür-Symbol spielte hierbei passend zur Adventszeit eine zentrale Rolle.

Die ersten Türchen des musikalischen Adventskalenders öffnete die Bläserklasse 5b :  Der "Power Rock" machte eindrucksvoll deutlich, wie viel die jungen Musikerinnen und Musiker in den wenigen Monaten ihrer Schulzeit am AK bereits gelernt hatten. Das Konzept der Bläserklasse macht es möglich. Nach dem rockigen Beginn wurde es weihnachtlich, blieb aber immer energiegeladen. Die Bläserklasse 6b übernahm im Anschluss den Staffelstab und wusste die leidenschaftlichen Anfänge in Stücken wie "The Tempest" und "Furioso" weiterzuführen. Und als hätten die Nachwuchsmusiker/innen das Comeback der Band 'ABBA' vorausgesehen :  Beim Welthit "Mamma mia" bewiesen nicht wenige vor Smartphone, Tablet und Fernseher Textsicherheit. Ob auch getanzt wurde ?  Die Vielfalt der musikalischen Darbietungen war jedenfalls bemerkenswert.

Die Vor-Bigband unter dem Premieren-Dirigat von Benedikt Wippermann knüpfte nahtlos an die Virtuosität der Jüngsten an. Stücke wie "From now on", "Eyes open" und "I feel good" zeigten eindrucksvoll eine weitere musikalische Entwicklungsstufe auf dem Weg von einer Bläserklasse hin zur perspektivischen Arbeit in großen Orchestern wie Bigband oder 'SBO'. Und wer "Game of Thrones" auf die Bühne bringt, braucht sich vor den Großen nicht zu verstecken. Das Stück "Firework" kam deshalb beinahe in doppelter Funktion daher, war es doch explosiver Abschluss des Auftritts und symbolischer Applaus in einem.

Hinter den Türen der Bigband versteckten sich im Anschluss Werke wie "Pirates of the Caribbean" und "The Greatest Showman". Besonders beeindruckend war dabei das Gesangs-Solo von Fabiane Kuhl, die passend zur Eleganz ihrer Uniform und des Zylinders bewies, dass der "Showman" keineswegs nur für das männliche Geschlecht reserviert ist. Endgültig zum "lovely place" wurde die Aula der Gesamtschule dann in Kuhls Gesang-Duett mit Benedikt Wippermann : "Welcome to the Hotel California"!  Das Rock-Motiv zog sich also auch bei der Bigband durchs Programm. Ein Best-Of der Gruppe 'Green Day' und der Song "The Final Countdown" sorgten zusätzlich für einen niemals abflachenden Elan des adventlichen Konzerts.

Im letzten Teil der Aufführung bestach schließlich das Sinfonische Blasorchester (SBO) durch virtuose Werke wie "Hymn of the Highlands" von Philip Sparke oder "Pilatus - Mountain of Dragons" von Steven Reineke. Johan de Meijs Komposition "The Lord of the Rings" blieb dem Publikum vor den Bildschirmen neben der musikalischen Qualität vermutlich vor allem wegen der Bilder von Ronja de Coninck im Gedächtnis :  Die ehemalige Schülerin des AK hatte Pinsel und Bleistift geschwungen, um Vorstellungskraft und Fantasie in eine ästhetische Form zu gießen.

Solistisch rückten im Stück "Celtic Flutes" die Querflötistinnen und ehemaligen AK-Schülerinnen Anna Bender und Lara Su Flommersfeld in den Fokus. Das schwedische "Gabriellas Sång" aus dem Film "Wie im Himmel" brachte gemeinsam mit Fabiane Kuhl sogar noch eine dritte Gesangssolistin hervor : Johanna Fischer (Q1). Gemeinsam öffneten sie das letzte Türchen des musikalischen Adventskalenders und beschlossen das Konzert mit einer starken Weihnachtsbotschaft für ein erfülltes Leben : "Jag vill känna att jag levt mitt liv !" ("Ich möchte das Gefühl haben, dass ich mein Leben gelebt habe !").

Die traditionellen "Irischen Segenswünsche" rundeten diese Botschaft atmosphärisch ab und sorgten trotz einer gewissen Isolation vor den digitalen Endgeräten für Strahlen in den Augen des Publikums. Auch den Musikerinnen und Musikern um Leiter Christoph Barth war ihre Zufriedenheit regelrecht anzusehen, endlich wieder hinter so lange verschlossene musikalische Türen blicken zu können. Und hörte man genau hin, so war es, als vernehme man aus so manchem Haushalt in Neunkirchen-Seelscheid und Umgebung Stimmen - laut und vernehmlich hier, leise und summend dort. Der Text der Segenswünsche wurde als Untertitel eingeblendet, der Funke war auch auf digitalem Wege übergesprungen.
Sebastian Patt
 

10. Dezember 2021


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