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In der Nacht mußte der 'Deutsche Wetterdienst' doch noch einmal nachlegen und gab kurz vor 4 Uhr eine amtliche Unwetterwarnung für das Kreisgebiet heraus - die Vorankündigung einer solchen war am Vortag aufgehoben worden. Gegen Mitternacht waren die Windböen immer heftiger geworden und sorgten die Nacht über für so manchen Sturmbruch. Am Morgen wurde die Warnlage wieder beendet.
Ein nachträglicher Gradmesser für die Schwere eines Sturms ist die Einsatzbilanz der Feuerwehren. Und diese fiel deutlich moderater aus als bei früheren Stürmen mit Unwetter-Potential. "Nur" knapp zehn Mal mussten die Einsatzkräfte aus Neunkirchen und Seelscheid ausrücken, zumeist um Gefahrenstellen durch Bäume oder Äste auf Fahrbahnen zu beseitigen.
In einem Fall war es zu einem Unfall gekommen, als gegen 5 Uhr ein stattlicher Baum nahe Herkenrather Mühle auf die Wahnbachtalstraße (L 189) stürzte. Ein aus Richtung Much kommender Autofahrer hatte das Hindernis in der Dunkelheit zu spät wahrgenommen und war mit seinem Kleinwagen gegen den querliegenden Stamm geprallt. Er blieb unverletzt, der 'Opel Karl' war aber nicht mehr fahrbereit. Die Feuerwehr zerteilte den Stamm mit der Kettensäge und räumte die Abschnitte von der Fahrbahn.
Außer Bäumen wurden auch andere Gegenstände herumgewirbelt. In Krahwinkel traf es einen Großteil der Beschilderung der Straßenbaustelle, in einer Nebenstraße stand eine Kinderrutsche auf der Fahrbahn statt im heimischen Garten. In Wolperath drohte sich zudem eine Folie, die ein Gebäude nach einem Brandschaden abdeckt, selbständig zu machen.
Mitten in der Nacht kam es zusätzlich zu einem neuerlichen Stromausfall, von dem große Teile des Gemeindegebietes betroffen waren. Einer der Gründe dafür waren Bäume, die bei Remschoß in eine Mittelspannungs-Leitung gestürzt waren. Soweit bekannt konnte die Stromversorgung in den meisten Fällen innerhalb von zwei Stunden wiederhergestellt werden. Am Morgen sollen noch 1.800 Haushalte im Bergischen Rhein-Sieg-Kreis sowie in Windeck ohne Strom sein. Sie sollen im Laufe des Vormittags wieder versorgt werden.
Auch am heutigen Tag ist noch mit Behinderungen auf den Straßen, insbesondere in Waldgebieten zu rechnen. Eine Vielzahl kleinerer Äste bedeckt die Fahrbahnen und kann zu Gefahren führen. Eine vorausschauende und angepasste Fahrweise ist dringend anzuraten. (cs)