Standortnavigation
Sie sind hier: nk-se.info > Berichte > Berichte 2022 > Gehweg der Eisenerzstraße
In den Jahren 2000 bis 2003 wurde die Eisenerzstraße in Neunkirchen als Gewerbegebiet ausgebaut. Damals wurde ein Gehweg auf der Südwestseite der Straße angelegt, über den die drei dort ansässigen Märkte fußläufig erreicht werden können. Der Gehweg auf der Nordseite endet dagegen bereits wenige Meter unterhalb des Kreisels der Hauptstraße ('Czernichow-Platz').
Die Situation änderte sich mit dem Bau des 'Rewe'-Marktes auf der Nordostseite der Eisenerzstraße. Seither fehlt eine direkte Gehweganbindung, die den Markt über eine sichere Straßenquerung erschließt. Seit mehr als zwei Jahren ist der Bauausschuss der Gemeinde mit der Problematik befasst. Zunächst sei der Eigentümer des 'REWE'-Marktes bezüglich einer freiwilligen Kostenübernahme kontaktiert worden, was jedoch nicht zustande kam.
Im Oktober 2020 wurde dann der Ausbau des Gehwegs auf der vollen Länge der Nordostseite der Eisenerzstraße beschlossen - ohne die Anlage von Parkflächen. Corona-bedingt konnte erst ein Jahr später, im November 2021, eine Anlieger-Versammlung durchgeführt werden. Dort wurden drei Varianten vorgestellt : der Ausbau des Gehwegs nur auf dem kurzen Stück bis zur Einfahrt des 'REWE'-Marktes oder auf voller Länge bis zum Wendehammer, dabei völlig ohne oder alternativ mit zwölf Stellplätzen für PKW.
Die Anlieger-Versammlung ergab ein sehr uneinheitliches Meinungsbild, so daß der Ausschuß im Dezember 2021 erneut über die Ausbauvarianten beriet. Man blieb beim Ausbau des Gehwegs auf voller Länge, jedoch inclusive der zwölf Stellplätze. Dies wurde ermöglicht, da vier Anlieger - nach Angaben in der öffentlichen Sitzung der Betreiber des 'REWE'-Marktes sowie die Firmen 'Dr. Walter', 'Engelhardt' und 'IBS' - die Mehrkosten von mehr als 10.000 Euro für den Ausbau eines Parkstreifens über die ohnehin anfallenden Anliegerbeiträge von 90 Prozent der Baukosten in Höhe von rund 135.000 Euro hinaus übernehmen wollen.
Entsprechend entschied der Bauausschuß in seiner jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche den Ausbau des Gehwegs vom Kreisel an der Hauptstraße bis in den knapp 400 Meter entfernten Wendehammer am Ende der Eisenerzstraße. Dabei soll der Gehweg auf der Nordostseite durchgängig in einer Breite von 1,70 Meter angelegt werden. Die zwölf Standplätze von zwei Metern Breite werden zwischen dem Treppenabgang in Höhe des Eingangs des 'REWE'-Marktes und seiner rückwärtigen Lieferzufahrt, also entlang des Gebäudes entstehen.
Trotz der Entscheidung zugunsten des Parkstreifens wird der Bau des Gehwegs die Parksituation im Gewerbegebiet deutlich verschlechtern. Denn bislang wird der für den Gehweg wegfallende Schotterstreifen im östlichen Abschnitt der Eisenerzstraße an Wochentagen von oftmals mehr als 30 PKW als Standplatz genutzt. Dabei soll es sich teils um Angestellte anliegender Firmen handeln. Wo diese Fahrzeuge beim Wegfall von 20 Parkmöglichkeiten zukünftig Platz finden, ist unklar.
Der Ausbau wird auch LKW-Fahrer vor Probleme stellen, die den Schotterstreifen mit ihren Fahrzeugen bislang zur Übernachtung nutzen, bevor sie morgens Firmen beliefern oder sich auf Tour begeben. Die Gemeindeverwaltung gibt dazu an, daß es nicht Aufgabe einer Erschließungsstraße im Gewerbegebiet sei, daß diese LKW-Parkplätze zur Verfügung stellt. - Unklar ist derzeit auch, ob der Standort der Glas- und Kleider-Container an der Eisenerzstraße erhalten bleiben kann. Derzeit sind sie genau auf dem Streifen des zukünftigen Gehwegs plaziert. (cs)