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Wie bereits berichtet, besteht seit Mittwoch eine Verunreinigung des Wahnbachs (siehe Bericht vom 29.09. ). Seither wurden die Bemühungen zum Auffinden der Ursache und zum Auffangen des verdünnten Öls stetig verstärkt. Zahlreiche Male wurde die Freiwillige Feuerwehr in den vergangenen Tagen und auch heute angefordert, um weitere Ölsperren im Wahnbach zu legen. Inzwischen befinden sich auf dem knapp drei Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Norden von Hausermühle und dem Einlaß in das Vorbecken der Talsperre rund zehn Sperren.
Teilweise wurden Sperrsysteme verwendet, die an der Oberfläche des Gewässers anströmendes Öl aufsaugen und binden können. Zwischenzeitlich wurden andere Sperren eingesetzt, die nur das Oberflächenwasser anstauen. Vor diesen Sperren wurde schwimmfähiges Bindemittel ausgebracht, das regelmäßig abgesaugt wird. Hierfür ist ein spezieller Saugwagen im Einsatz. Die Wehrleute streuen danach frisches Bindemittel im Bach aus, bis sich der Vorgang wiederholt.
Die örtliche Feuerwehr wird inzwischen auch von anderen Kräften unterstützt. So half die Lohmarer Feuerwehr mit weiteren Ölsperren aus, weil sich das örtlich vorhandene Material bereits komplett im Einsatz befindet. Heute war auch die Feuerwehr aus Königswinter vor Ort. Zusätzlich sind zahlreiche Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Siegburg im Wahnbachtal tätig. Drei LKW und ein Mannschafts-Transporter der Organisation waren heute in die Arbeiten eingebunden.
Nachdem zwei Tage Unklarheit darüber herrschte, woher die Verunreinigung stammt, konnte der Ort des Eintritts in den Bach gestern gefunden werden. Mit Öl vermischtes Wasser fließt aus einem Hang unterhalb des von Hausermühle nach Gutmühle führenden 'Fischerweg' in das Bachtal. Die eigentliche Herkunft des Öls ist allerdings immer noch unbekannt. Um ein weiteres Eindringen in den Bach selbst zu verhindern, kam nun schweres Gerät zum Einsatz. Ein Schreitbagger, der sich ähnlich einer Spinne in unwegsamem Gelände bewegen kann, wurde zu dem abseits von Straßen gelegenen Hangabschnitt gesteuert.
Mit seiner Hilfe wurde das Bachbett durch Ausbaggern um mehrere Meter verbreitert. Das Aushubmaterial wurde in der Mitte des Baches auf einer Länge von rund 30 Metern angehäuft und mit einer Silofolie abgedeckt. Hunderte Sandsäcke verhindern, daß die Strömung den so entstandenen Damm angreifen kann. Auf diese Weise wurde unterhalb der Austrittsstelle am Hang ein abgeschlossenens Becken geschaffen. Aus dem Erdreich austretende Ölrückstände können so nicht mehr in den Bach selbst gelangen.
Die Einträge in das Becken werden ebenso mit Stoffen zur Absorbierung des Öls bekämpft wie im Verlauf des Baches selbst. Der Damm werde weiter optimiert und stabilisiert, so die Kreisverwaltung am heutigen Nachmittag. Zudem werde der Eintrittsort regelmäßig überwacht. - Nach derzeitiger Einschätzung dürften sich die Arbeiten noch mehrere Tage hinziehen. Ein Eintritt von Öl in das Vorbecken der Trinkwasser-Talsperre konnte nach aktuellem Kenntnisstand bislang verhindert werden, insbesondere dank der zahlreichen ehrenamtlichen Einsatzkräfte. (cs)