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Wie bereits berichtet, wurden zur Abwendung einer möglichen Ölverunreinigung der Wahnbachtalsperre umfangreiche Eingriffe in die Natur des Wahnbachtals vorgenommen. Die Stelle des Eintrags der Ölrückstände immer noch unbekannter Herkunft liegt abseits und uneinsichtig von der Wahnbachtalstraße zwischen den Ortsteilen Gutmühle und Hausermühle.
Anfang Oktober wurde ein Damm inmitten des dafür eigens verbreiterten Wahnbachs bei Hausermühle errichtet, um aus dem Hang austretendes Öl aufzufangen und vom Einlauf in den Bach fernzuhalten (siehe Bericht vom 01.10. ). Weil es auch kurz unterhalb des durch den Damm gebildeten Auffangbeckens zu weiteren Ölaustritten kam, wurde der zuvor rund 30 Meter lange Damm um weitere knapp 20 Meter verlängert (wir berichteten).
Hierfür kam erneut ein geländetauglicher Schreitbagger eines Ruppichterother Unternehmens zum Einsatz. Anders als beim Noteinsatz am ersten Dammabschnitt sorgte nicht das 'Technisches Hilfswerk', sondern Mitarbeiter des 'Wahnbachtalsperrenverband' für die Befestigung des provisorischen Dammbauwerks. Dieses wurde wiederum mit Teichfolie abgedeckt und auf der Seite des Öleintritts mit Silofolie verstärkt. Zur Befestigung lieferte die Feuerwehr Lohmar viele hundert Sandsäcke aus ihrem für Hochwasser vorgehaltenen Lagerbestand an.
Der Besitzer eines alleinstehenden Wochenendhauses im Tal gestattete den eingesetzten Firmen und Ehrenamtlern nicht nur die Zufahrt über sein Grundstück. Privater Baum- und Strauchbestand am Bachufer wurde gerodet, ein Teil seines Grundstücks für die Bachverbreiterung abgebaggert. Weiterhin wurde eine Behelfsstraße aus Kunststoff-Platten verlegt, die Fahrzeugen wie dem regelmäßig benötigten Saugwagen ermöglicht, zum Bachufer zu gelangen.
Parallel zu den Arbeiten am Bach wurde weiter nach der Quelle der Verunreinigung gesucht. Dafür wurden Schürfgrabungen an dem betroffenen Hang unterhalb des 'Fischerweg', eines Wirtschaftswegs, der rund 30 Meter oberhalb des Wahnbachs von Hausermühle nach Gutmühle führt, durchgeführt. An diesem Hang befindet sich auch ein alter kleiner Steinbruch, der nach seiner Aufgabe längst wieder mit Bäumen bewachsen ist.
Um etwaige illegale Einleitungen aufzuspüren, wurde zudem ein langer Graben im 'Fischerweg' selbst rund 50 Zentimeter tief ausgebaggert. Hierbei, so eine inoffizielle Auskunft, sei aber nur ein in Plänen verzeichnetes Rohr gefunden worden, das regulär Niederschlagswasser der Straßenentwässerung abführt. Der Hang selbst wurde von einem geotechnischen Büro sondiert, um Informationen zu Menge, Fließrichtung und -geschwindigkeit des austretendes Öls zu erhalten, das sich durch unterirdische Felsklüfte bewegt.
Die Behörden sind auch aus finanziellen Gründen an der Aufklärung der Einleitungen interessiert. Für die umfangreichen Arbeiten im Tal war ein großer Personal- und Maschinen-Einsatz notwendig. Die regelmäßigen Absaugvorgänge dauern noch an, der notwendige Umfang der späteren Sanierung des Hanges ist noch unklar. Die Gesamtkosten der Maßnahmen dürften Schätzungen zufolge auf eine sechsstellige Summe zulaufen oder diese Grenze bereits überschritten haben. Im Falle eines Umweltdeliktes könnten die Kosten dem Verursacher auferlegt werden.
Nach den umfangreichen Arbeiten, die bis Mitte Oktober durchgeführt wurden, ist es in den vergangenen Wochen wieder ruhig geworden im Tal. Dies gilt auch für offizielle Informationen zum Stand der Ermittlungen. Anfang November informierte die Kreisverwaltung auf Anfrage, daß noch keine Ergebnisse der am Hang gewonnenen Proben vorliegen würden. Aber auch danach könnten über diese Ergebnisse keine Angaben gemacht werden, da sie Bestandteil des polizeilichen Ermittlungsverfahrens seien.
Seitens der Kreispolizeibehörde verlautete bislang nur, daß die Ermittlungen des Kriminal-Kommissariates 1 "wegen des mutmaßlichen Umweltdeliktes" noch andauern würden. Ende Oktober hieß es auf Anfrage - übrigens entgegen abweichender Mediendarstellungen -, dass zum aktuellen Stand der Ermittlungen ein Tatort oder ein Tatverdächtiger noch nicht identifiziert werden konnten. Dieser Sachstand war am Freitag (11.11.) noch unverändert, wie eine neuerliche Nachfrage ergab. (cs)
Ältere Meldungen und Berichte zum Thema :
Update zum Sachstand der Ölverunreinigung am Wahnbach
10.10.2022 : Eine gemeinsame Information der Kreisverwaltung und des 'WTV' : Im Rahmen der regelmäßigen Kontrollen des Haupteintragsortes in den Wahnbach wurde in der vergangenen Woche festgestellt, dass unterhalb des errichteten Damms noch geringe Mengen Öl aus der Böschung austreten. Um hier eine Gewässer-Verunreinigung zu verhindern, wurde eine zusätzliche Ölsperre gesetzt.
Ergänzend wird der Damm nun um rund fünf Meter verlängert, um diesen zweiten Eintragsort darin einzubinden und ihn ebenfalls vom Wasserlauf des Wahnbachs abzuriegeln. Die beiden Eintragsorte, die Ölsperren und das am Damm errichtete Auffangbecken werden regelmäßig kontrolliert und die Bindemittel bei Bedarf ausgetauscht. Die Ursachenforschung läuft parallel mit Hochdruck weiter. Die Trinkwasser-Versorgung ist nach wie vor nicht gefährdet.
Aktueller Sachstand zur Ölverunreinigung am Wahnbach
07.10.2022 : Eine gemeinsame Information der Kreisverwaltung und des 'WTV' : Durch den von einer Wasserbaufirma mit Unterstützung eines Ingenieurbüros und des Technischen Hilfswerks errichteten Damm wurde der Haupteintragsort in den Wahnbach wirksam abgeriegelt. Im Rahmen der regelmäßigen Kontrollen des Eintrittsbereichs wurde nun aber festgestellt, dass auch unterhalb des errichteten Damms noch geringe Mengen Öl aus der Böschung austreten.
Um hier eine Gewässer-Verunreinigung zu verhindern, wurde eine zusätzliche Ölsperre gesetzt. Diese wird regelmäßig überwacht und das Bindemittel bei Bedarf - ebenso wie bei den weiteren Ölsperren und dem am Damm errichteten Auffangbecken - ausgetauscht. Parallel wird weiter mit Hochdruck an der Ursachenforschung gearbeitet.
Öleintritt in den Wahnbach gestoppt, Ursachensuche läuft
04.10.2022 : Wie der Wahnbachtalsperrenverband und die Kreisverwaltung heute in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, hat der im Wahnbachtal von einer Wasserbaufirma mit Unterstützung eines Ingenieurbüros und des Technischen Hilfswerks errichtete Damm den Bereich des Öleintritts wirksam gesichert.
Ein weiterer Öleintritt in den Wahnbach selbst habe dadurch erfolgreich verhindert werden können. Die errichteten Ölsperren würden jedoch präventiv beibehalten, die dort eingebrachten Bindemittel nach Bedarf ausgetauscht.
Parallel zu den getroffenen Sicherungs-Maßnahmen, so heißt es weiter, würde die Ursachenforschung im Gelände fortgesetzt. Um die Quelle der Verunreinigung zu ermitteln, soll nun unter anderem ein so genannter Suchgraben angelegt werden. (cs)
Fotobericht zu den Sicherungsarbeiten der Vorwoche
Intensive Arbeiten gegen Ölverunreinigung des Wahnbachs
01.10.2022 : Wie bereits berichtet, besteht seit Mittwoch eine Verunreinigung des Wahnbachs (siehe Bericht vom 29.09. ). Seither wurden die Bemühungen zum Auffinden der Ursache und zum Auffangen des verdünnten Öls stetig verstärkt. Zahlreiche Male wurde die Freiwillige Feuerwehr in den vergangenen Tagen und auch heute angefordert, um weitere Ölsperren im Wahnbach zu legen. Inzwischen befinden sich auf dem knapp drei Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Norden von Hausermühle und dem Einlaß in das Vorbecken der Talsperre rund zehn Sperren.
Teilweise wurden Sperrsysteme verwendet, die an der Oberfläche des Gewässers anströmendes Öl aufsaugen und binden können. Zwischenzeitlich wurden andere Sperren eingesetzt, die nur das Oberflächenwasser anstauen. Vor diesen Sperren wurde schwimmfähiges Bindemittel ausgebracht, das regelmäßig abgesaugt wird. Hierfür ist ein spezieller Saugwagen im Einsatz. Die Wehrleute streuen danach frisches Bindemittel im Bach aus, bis sich der Vorgang wiederholt. (cs)
ausführlicher Bericht
Ursache für Ölverunreinigung des Wahnbachs blieb unklar
29.09.2022 : Gegen 19.20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr am gestrigen Abend ins Wahnbachtal gerufen. Besucher des Hundeübungsplatzes bei Hausermühle hatten einen starken Ölgeruch gemeldet, der vom Wahnbach ausging. Eine Kontrolle durch die Wehrleute bestätigte den Eindruck. Auf dem Bach waren zwischen Gutmühle und Hausermühle deutliche Ölschlieren zu erkennen, der Geruch war intensiv.
Um den Ölfilm aufzufangen bevor er in das Vorbecken der Talsperre gelangt, wurde im Bereich Herkenrather Mühle, an der Einmündung der Wahnbachtalstraße in die Bundesstraße 507, eine Ölsperre im Bach gelegt. Die Suche nach der Ursache der Verunreinigung blieb dagegen erfolglos. In der Dunkelheit konnte keine Quelle für den Eintritt des Öls in den Bach ausgemacht werden. (cs)
ausführlicher Bericht