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Eine Information des 'Antoniuskolleg' : Groß war die Freude bei den EF-Schülern Lennert Auwermann, Janne Schmitz, Fabio Krause und Jannik Steeger, als sie mit ihren wohlverdienten Urkunden vor dem großen Zelt des NRW-weiten Freestyle-Physics-Schülerwettbewerbs der Universität Duisburg-Essen standen.
In der Mitte hielten sie das Gefährt, welches ihnen den 1. Platz in der Kategorie "Crashtest" bescherte : sozusagen ein fahrendes Doppelpendel, das in der Lage ist, einen randvoll mit Wasser gefüllten Plastikbecher aufzunehmen. Die Herausforderung bestand darin, dieses Fahrzeug in unter 2,5 Sekunden eine zwei Meter lange Rampe herabrollen und unten gegen eine Wand fahren zu lassen, wobei beim Crash natürlich möglichst wenig Wasser verloren gehen sollte.
Seit Wochen arbeiteten die vier im Rahmen der "Freestyle Physics AG" von Herrn Simon an ihrer Lösung dieser anspruchsvollen Aufgabe. Eine Vielzahl von Ideen wurde verfolgt, wieder verworfen und das Fahrzeug Stück um Stück so optimiert, dass es die gestellte Aufgabe schließlich mit Bravour meisterte.
Neben der Pendelkonstruktion, die die Trägheit des Wassers abfangen sollte, war für den Erfolg eine geniale Bremskonstruktion entscheidend : Beim Fahren wurde eine luftgefüllte Spritze zusammengedrückt, die durch den steigenden Luftdruck eine kontinuierlich anwachsende Bremskraft erzeugte, wodurch das Fahrzeug vor dem Aufprall so weit abgebremst wurde, dass die Folgen des Crashs gering blieben.
"Wir waren echt aufgeregt, als unsere Startnummer aufgerufen wurde und wir unser Fahrzeug der Jury präsentieren mussten. Das meiste Wasser habe ich beim Ein- und Ausladen des Bechers verschüttet, weil ich die Hand vor Aufregung kaum stillhalten konnte", erzählt Lennert Auwermann später. Und tatsächlich : Mit bloßem Auge war nicht zu erkennen, dass beim Aufprall überhaupt Wasser verloren ging, so sanft stieß das Fahrzeug gegen die Wand. Von 228 Gramm gingen gerade mal fünf Gramm verloren. Klasse !
Würde das zum Sieg reichen ? Das blieb abzuwarten, denn die im Zelt beobachteten Tests der Konkurrenz waren ebenfalls sehr überzeugend. Allen voran fiel ein Fahrzeug auf, das mit Ultraschallsensor, Arduino-Mikrocontroller und viel Elektronik beeindruckende Bremsmanöver zeigte. So ging es dann erstmal zu einer interessanten Laborführung im Bereich der experimentellen Astrophysik, und nach einer sehenswerten Physik-Show im Zelt stand schließlich die mit Spannung erwartete Siegerehrung an. Und es reichte : Mit deutlichem Abstand vor dem 2. Platz gewannen die vier Schüler den "Crashtest" und sicherten sich neben Urkunden sowie anerkennenden Worten der Jury auch noch einen 300-Euro-Einkaufsgutschein.
Und was wurde aus der harten Konkurrenz ? Die scheiterte im entscheidenden Moment leider an ihrer Technik, und es zeigte sich einmal mehr, dass eine überzeugende mechanische Lösung komplizierter Elektronik nicht unbedingt unterlegen sein muss.
Neben der AG nahm auch der Differenzierungskurs Physik / Technik des Jahrgangs 9 an "Freestyle Physics" teil, und obwohl es keine weiteren Platzierungen gab, erzielten die Schülerinnen und Schüler überzeugende Ergebnisse : So etwa das Team von Alina Röttgen, Mara Stinn und Connor Biel, welches in der Kategorie "Schaschlikbrücke" eine imposante Brückenkonstruktion baute, die bei möglichst geringem Eigengewicht einen 700 Gramm schweren Zylinder tragen konnte.
Ebenfalls sehenswert waren das Bürstenfahrzeug von Franziska Schramm, Ylvi Schmidt, Merle Oleschkowitz und Svea Schraut sowie das auf Stelzen laufende Konstrukt von Lena Bodarwé, Tobias Kelz, Moritz Waldhör und Elias Hebold in der Kategorie "Verrücktes Rennen". Beide Fahrzeuge beeindruckten offenbar auch ein Fernsehteam der "WDR Lokalzeit Duisburg", die ausführlich darüber berichtete. Und so war der Tag in Duisburg schließlich nicht zuletzt auch wegen der Atmosphäre im Zelt und des interessanten Rahmenprogramms für alle ein Erlebnis.
"Können wir nächstes Jahr wieder teilnehmen ?", so hörte man dann auch nach dem Wettbewerb manche fragen. Ja, wir sind wieder dabei : Im Rahmen des Differenzierungskurses Physik / Technik und mit der "Freestyle Physics AG" ab der 7. Klasse, die im 2. Halbjahr wieder stattfinden wird. Für beides suchen wir übrigens noch Eltern, Tanten, Onkel, Omas oder Opas, die etwas handwerkliches Geschick mitbringen und das Tüfteln im Werkraum des AK unterstützen würden !
Christoph Simon