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Herbstkonzert des 'Musikverein Antoniuskolleg' in der Lohmarer 'Jabachhalle' - (Fotos : 'Antoniuskolleg')

Märchenhafte Konzertklänge und zauberhafte Darbietungen

Eine Information des 'Antoniuskolleg' :  Am vergangenen Samstag, dem 16. September, fand wieder einmal ein außergewöhnliches Konzert in der 'Jabachhalle' in Lohmar statt : das Herbstkonzert des Musikvereins Antoniuskolleg. Unter dem Motto "Märchen und Legenden" führten die beiden Moderatoren Reiner Kolf und Schüler Sebastian Mörsch charmant und im wahrsten Sinne des Wortes "märchenhaft" durch den Abend. Gäste waren neben Familien und Freunden der Musizierenden unter anderem die neue Schulleiterin des Antoniuskolleg, Heidrun Hensen, sowie Neunkirchen-Seelscheids Bürgermeisterin Nicole Berka.

Den Auftakt des musikalischen Abenteuers in der Gesamtverantwortung von Christoph Barth machte das Jugendblasorchester (JBO) des Antoniuskollegs unter der Leitung von Benedikt Wippermann. Mit Stücken aus "The Princess' Tale" (Thomas Doss) entführten die jungen Musikerinnen und Musiker das Publikum in die zauberhafte Welt des bekannten Märchens "Schneewittchen". Die musikalische Darbietung des Orchesters ließ das Publikum in die Erzählung um die schöne Frau und die sieben Zwerge eintauchen und zeigte, welch emotionale Geschichten mit Hilfe von Musik erzählt werden können - erst recht, wenn am Ende der Prinz auch tatsächlich geheiratet wird. Im Anschluss wusste die Präsentation des Wolkenmannes, der für die Entstehung des Wetters verantwortlich ist, die emotionale Leichtigkeit im Saal aufrechtzuerhalten und den ersten Auftritt des JBO abzurunden (Thiemo Kraas, "Cloud(iu)s").

Moderation

Begleitet von dem beeindruckenden Video eines Piratenschiffs auf hoher See und dazu passenden majestätischen Klängen betrat im Anschluss das Sinfonische Blasorchester (SBO) unter dem Dirigat von Christoph Barth die Bühne. Das Orchester präsentierte in Joel McNeelys Werk "Peter Pan" die Geschichte des gleichnamigen Helden im Kampf mit 'Captain Hook', wobei gerade dem Moderatoren-Team in der Rolle der beiden berühmten Figuren eine besondere atmosphärische Funktion zukam. Besonders eindrucksvoll war die darauffolgende musikalische Untermalung der von Moderator Reiner Kolf vorgetragenen Geschichte "Der gestiefelte Kater" (Franco Cesarini), die dem bekannten Kunstmärchen einen ganz besonderen Klang verlieh.

Die Moderatoren waren sich sicher, dass der im Märchen vom Kater überlistete Menschenfresser ein gigantisches Büffet gehabt haben müsse, doch das aufgebaute Büffet des Herbstkonzertes sei fraglos die bessere Wahl. Sie sollten Recht behalten, und nach einer Pause voller kulinarischer Leckerbissen, die unter anderem gespendet wurden, erwartete die Zuschauerinnen und Zuschauer die Bläserklasse 6b.

Mithilfe von Pappmaché-Tieren, die vorab im Kunstunterricht mit Lehrer Achim Riechers selbst hergestellt worden waren und die jetzt im Schwarzlicht der Halle durch die Lüfte flogen, zauberten die jungen Musiker zu Mike Hannickels Werk "Fearsome Creatures" eine mystische Atmosphäre. Ein fliegender Teppich (beginnend auf dem Schulhof des Antoniuskollegs) und die musikalische Darstellung von "Aladdin" (Alan Menken, "A whole new world") sorgten für weitere magische Momente und ließen das Publikum staunen.

Teil der Konzert-Performance waren die mittlerweile traditionell parallel zu den Stücken eingespielten Live-Aufnahmen der Musikerinnen und Musiker. Diese waren auf einer großen Leinwand hinter den Ensembles zu sehen (Leitung Luis Fernández-Rottländer) und steigerten die Unmittelbarkeit der musikalischen Erfahrung um ein Vielfaches. Weitere thematisch passende Video-Sequenzen (vorproduziert von der Arbeitsgemeinschaft "AKamera" und Christoph Barth) sorgten im Zusammenspielt mit der Musik für multimedialen Genuss. Die professionelle Licht- und Tontechnik tat ihr Übriges.

Dann wurde es Zeit für den zweiten Auftritt des Jugendblasorchesters. Das JBO präsentierte das Stück "Remember me" aus dem Animationsfilm "Coco - lebendiger als das Leben", der sich mit dem mexikanischen Feiertag "Día de Muertos" (Tag der Toten) beschäftigt. Auch mit der musikalischen Darstellung der Reisen des Schiffsarztes Gulliver und einer dazu passenden beeindruckenden visuellen Darstellung wurde den Besucherinnen und Besuchern des Konzerts eine faszinierende Welt eröffnet (Bert Appermont, "Gulliver's Travels").

Schon zu Beginn fiel auf, dass die Musiker des Sinfonischen Blasorchesters (SBO) im nächsten Teil in bunten Tüchern und Fliegen erschienen, die an einen Regenbogen erinnerten. Mit ihrer fröhlichen Darbietung zogen sie das Publikum vollends in ihren Bann. Es schien, als sei die 'Jabachhalle' in die geheimnisvolle Welt der Märchen um "1001 Nacht" verwandelt worden. Die Musik nahm die Zuschauer mit auf die Reise zu einem geheimnisvollen Magnetberg, den das gleichnamige Werk von Mario Bürki inszenierte.

Glasröhrenspiel

Doch was ist eine Welt der Märchen ohne eine gute Portion Schaudern ?  Und was tun, um sich so richtig zu gruseln ?  Das SBO hatte auch darauf eine Antwort parat und entführte die Anwesenden in Markus Götz' "Canterville Ghost" in die Fantasiewelt der Geister und Gespenster. "Mit Musik das Fürchten lehren" war das Motto. Die Schlagzeuger in bunten Farben - beleuchtet nur vom Schwarzlicht - bekamen vom Geist von Canterville den Auftrag, sich für sein Werk musikalisch würdig zu erweisen und wurden von ihm dazu mit dem Dirigenten vor die Bühne geschickt. Besonders imposant war dabei das Musizieren auf einem riesigen Glasröhrenspiel und auf selbst gebauten, leuchtenden Rohr-Instrumenten. Das krönende Finale dieser Performance bildete schließlich ein Regen aus Konfetti.

Als sich der hintere Vorhang beim letzten Stück senkte, wurde ein atemberaubendes Bühnenbild enthüllt, und es offenbarte sich eine phantastische Szenerie :  Eulen, Quallen, Pilze und fantastische Wesen zierten die Bühne, Gespenster flogen durch das Publikum, und auch die Musikerinnen und trugen durch ihre Präsenz zur mitreißenden und zauberhaften Stimmung bei, indem sie bunte Hüte, Sonnenbrillen und Schleifen trugen. Die ganze Bühne erstrahlte im Schwarzlicht und begann zu leuchten.

Elena Sánchez Bergmann (EF) beendete als Sängerin des Abends die Vorstellung mit einer beeindruckenden Interpretation von "Nessaja" von Peter Maffay, bekannt aus dem Musical "Tabaluga". Mit ihrer einfühlsamen Stimme erweckte sie den Song zum Leben und sorgte im Publikum für Nostalgie und sicher das ein oder andere feuchte Auge. Mit dem ersten Satz des Liedes - "Ich wollte nie erwachsen sein" - verlieh sie dem märchenhaften Abend zudem einen runden Abschluss. Es war ein Abend für Jung und Alt, vor allem aber für alle, die im Herzen jung geblieben sind.


Zum Abschluss des Abends betonte Moderator Reiner Kolf, dass man immer wieder lerne, dass das Alter keine Rolle spiele. Es sei vielmehr wichtig, die Jugend zu schätzen und von ihr zu lernen. "Du bist jung und ich bin alt, aber was kann das schon bedeuten ?" waren seine abschließenden Worte, die zum Nachdenken anregten und eine wesentliche Botschaft des Konzertabends unterstrichen. Mit einem herzlichen Dank an alle Mitwirkenden dieses gelungenen Märchenabends ging das Herbstkonzert 2023 zu Ende. Zu beobachten war, dass viele der Anwesenden den Saal mit einem Lächeln auf den Lippen verließen. Man kann nur vermuten, dass sie das auch mit einem warmen Gefühl im Herzen taten. Die traditionellen irischen Segenswünsche begleiteten das Publikum und alle Orchester auf ihren Wegen, in der Hoffnung, dass sie den Zauber des Märchenabends mit in ihren Alltag nehmen. (SP)
 

20. September 2023

Konzertteil "Canterville Ghost"
"Irische Segenswünsche"

 

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