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Krimireife Szenen spielten sich heute nacht in Seelscheid und bis hin nach Köln-Porz-Eil ab. Ausgangspunkt war die 'Mundorf'-Tankstelle an der Zeithstraße in Seelscheid. Hier machten sich gegen 2 Uhr Einbrecher zu schaffen. Da die gläserne Schiebetür nach früheren Einbrüchen mit massiven Eisentüren gesichert ist, wurde nun die großflächige Scheibe am Bistrobereich angegangen. Dazu nutzten die Täter den gusseisernen Deckel eines Regenwasser-Einlaufs als Werkzeug.
Das Unterfangen gestaltete sich schwierig, da die Scheibe aus einer Art Panzerglas besteht und nicht leicht zu zerstören ist. Den Tätern - es soll sich um drei Personen gehandelt haben - gelang schließlich der Durchbruch. Weil aber längst die Alarmanlage ausgelöst hatte und die Vernebelungs-Anlage für zunehmende Sichteinschränkung sorgte, blieb keine Zeit, größere Beute zu machen. Mit einem Teil der Tabakwaren flüchteten die Einbrecher in Richtung Siegburg.
Neben dem automatischen Alarm hatten auch mehrere Anwohner, die durch die erhebliche Geräuschentwicklung beim "Bearbeiten" der Scheibe aufmerksam geworden waren, bereits die Polizei verständigt. Auf der Anfahrt über die Jabachtalstraße befindliche Polizeibeamte konnten den entgegenkommenden Fluchtwagen, einen roten 'VW Golf GTI', ausmachen, drehen und die Verfolgung aufnehmen.
Die Verfolgungsfahrt, in die im Verlauf zahlreiche Streifenwagen eingebunden waren, führte von der Zeithstraße (B 56) über die Jabachtalstraße (B 507) und die Sülztalstraße (L 288) durch Rösrath und den Königsforst über mehr als 25 Kilometer bis in den Kölner Stadtteil Eil. Unterwegs ignorierten die Täter wiederholte Anhaltezeichen der Polizei, waren mit über 100 Stundenkilometern unterwegs und missachteten das Rotlicht mehrerer Ampeln, ohne aber andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
Bei einem Abbiegevorgang von der Eiler Straße auf den Maarhäuser Weg geriet der Fluchtwagen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab auf ein Feld, wobei er "nicht unerheblich" beschädigt wurde. Im Ortskern von Eil, beim Abbiegen von der Frankfurter Straße in den 'Hirschgraben' überfuhr der VW eine Verkehrsinsel samt Verkehrsschild, woraufhin das Fahrzeug 200 Meter später abgestellt wurde. Von dort flüchteten die drei Männer zu Fuß in Richtung Heumarer Mauspfad.
Obwohl die Polizei einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Diensthunde hinzuzog, konnten die drei Personen nicht aufgespürt werden. Zurück blieb das an Front und Heck beschädigte Fluchtauto, bei dem es sich um einen Mietwagen handeln soll. An ihrer Beute hatten die Täter auch keine lange Freude. Die in Laubsäcken abtransportierten Zigaretten-Schachteln waren bei der eiligen Flucht im Fahrzeug zurückgeblieben.
Laut Polizei werden die Tatverdächtigen wie folgt beschrieben : Zwei der drei Männer sind etwa im Alter von 30 bis 35 Jahren und zwischen 1,75 und 1,90 Meter groß. Einer der beiden trug gelbe Handschuhe, eine schwarze Daunenjacke, schwarze Schuhe mit heller Sohle und eine schwarze Jeanshose. Der andere trug rote Handschuhe, eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose, auf dem Kopf hatte er eine schwarze Stirnlampe. Der dritte Tatverdächtige war mit einer hellen Jacke bekleidet.
Während die Arbeiten der Polizei am Fluchtfahrzeug in Köln noch liefen, wurde an der Tankstelle in Seelscheid längst aufgeräumt und der Durchbruch in der Glasfront verschlossen. - Die Polizei ließ das Auto zwecks einer späteren Spurensicherung abtransportieren, die Ermittlungen zu Tat und Tätern dauern an. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Siegburg unter der Telefon-Nummer 02241 / 5413121 entgegen. (cs)