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Streitigkeit mit Schussabgabe im Ortszentrum von Seelscheid

Heute mittag gegen 12 Uhr kam es vor zahlreichen Zeugen nahe der Hauptkreuzung der Zeithstraße in Seelscheid zu bedrohlichen Szenen auf offener Straße. Nach Angaben von Zeugen, die von der Polizei bestätigt wurden, hatte ein 25-jähriger Mann einen 36-Jährigen und dessen Mutter, die sich im Bereich der Haltestelle "Seelscheid-Post" an der B 56 aufhielten, zunächst verbal angegangen. Hierbei sollen Worte wie "Hau ab, das ist mein Dorf" gefallen sein.

Der 25-Jährige habe sich dann kurz entfernt, sei zurückgekehrt und habe eine Waffe aus seinem Rucksack gezogen. Dabei habe er die anderen Personen bedroht, es ist auch zu einer Schussabgabe gekommen. Bei der Waffe, so stellte sich später heraus, handelte es sich um eine CO2-Waffe mit Gummigeschossen.

Im Verlaufe einer Rangelei zwischen den beiden Männern sei dem Angreifer die Waffe aus der Hand gefallen, so dass der 36-Jährige sie aufnehmen konnte. Ein Zeuge berichtete, dieser habe dann den Angreifer über die Straße verfolgt. Es sei Glück gewesen, dass niemand von Fahrzeugen erfasst worden sei. Ob auch in dieser Phase eine Schußabgabe erfolgte, ist nicht bekannt.

Zusätzlich habe der 36-Jährige, der zunächst bedroht worden war, einen Stein aufgenommen und auf den 25-Jährigen geworfen. Ob dieser traf, ist nicht bekannt. Er beschädigte aber die Seitentür eines auf der Zeithstraße fahrenden PKW.

Der durch einen Steinwurf verursachte Schaden an der Tür eines Ford-PKW

Beide Kontrahenten wurden verletzt, der 25-Jährige sei blutüberströmt gewesen. Spuren davon ziehen sich über mehrere Meter des Gehwegs. Auch die Mütter beider Männer - die des 25-Jährigen war später hinzugekommen - seien bei der Auseinandersetzung leicht verletzt worden. Die Besatzungen dreier Rettungswagen und ein Notarzt kümmerten sich später um die Personen.

Die Polizei war aufgrund der Meldung eines Waffeneinsatzes mit einem Großaufgebot von rund einem Dutzend Beamtinnen und Beamten angerückt. Fünf Streifenwagen und die vier eingesetzten Fahrzeuge des Rettungsdienstes versperrten zeitweise die komplette Ortsdurchfahrt. Polizeibeamtinnen und -beamte suchten Straße und Grünflächen im Umfeld nach Überresten von Gummigeschossen ab, wobei sie auch fündig wurden.

Die Polizei suchte den weitläufigen Tatort nach Spuren ab

Passanten und Anlieger konnten der Polizei Videos der Vorgänge in Seelscheid zur Auswertung zur Verfügung stellen. Laut Polizei kannten sich beide Männer seit drei Wochen, möglicherweise schwelte bereits zuvor ein Streit. Die Kreispolizei wird den Staatsschutz informieren, da es sich bei dem Grund der Auseinandersetzung um ein ausländerfeindliches Motiv handeln könne. (cs)
 

08. Juli 2024


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