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(Fotos : 'Antoniuskolleg')

'Antoniuskolleg' verabschiedete Barbara Altmann in den Ruhestand

Eine Information des 'Antoniuskolleg' :  "Niemals geht man so ganz ..." - emotionaler Abschied nach 38 Jahren :  Es ist schwierig, sich das Antoniuskolleg ohne seine stellvertretende Schulleiterin Barbara Altmann vorzustellen. Mehr als 38 Jahre lang hat sie das schulische Leben der Schule mitgestaltet, geprägt, geleitet und im wahrsten Sinne des Wortes Spuren hinterlassen. Unauslöschliche Spuren, die sowohl im Inneren der Schule, im Miteinander, als auch in deren Äußerem, in der ästhetischen Gestaltung, sichtbar sind und zukünftig sichtbar bleiben. Mit dem Ende des ersten Schulhalbjahres wurde Barbara Altmann Ende Januar in den Ruhestand verabschiedet - und bleibt dem AK durch ihr Wirken doch auf vielfältige Weise erhalten. Mehr als nur ein Teil von ihr bleibt hier.

"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn." Die Worte Rainer Maria Rilkes beschreiben, wie sich Barbara Altmann seit Mitte der 1980er-Jahren um das Antoniuskolleg gekümmert hat. Ihre ganze Energie galt der Schule, der sie sich auf vielfältige Art verbunden fühlte. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen etablierte sie kulturelle Veranstaltungen in Form gemeinsamer Konzert- und Theaterabende und war gerade in den vielen Jahren bis zum Beginn der Trägerschaft der Malteser Werke maßgeblich für das besondere außerunterrichtliche Miteinander des AK verantwortlich.

Barbara Altmann schaffte es, das Lernen und Lehren am Antoniuskollegs über die reine Wissensvermittlung als Form gemeinschaftlichen Miteinander zu begreifen. Wer ihr im Unterricht begegnete, der musste sich durchaus auf alternative Erfahrungen und Vorgehensweisen einstellen und lernen, dass sich Kreativität in ganz unterschiedlichen Ausdrucksformen manifestierte. Engagement, Kommunikation, Vertrauen, Gemeinschaft - diese vier Eigenschaften machten Barbara Altmanns Wesen aus und diese Eigenschaften wusste sie gleichzeitig wie stabilisierende Ringe auf andere zu übertragen, wenn man mit ihr umging. Barbara Altman wuchs mit der Schule, und die Schule wuchs in den Jahren ihres Wirkens mit ihr.

Als Barbara Altmann ihre Tätigkeit am AK im Jahr 1985 aufnahm, war die Schule noch in der Trägerschaft der Salesianer Don Boscos. Deren Gedanke des Unterstützens und Förderns prägte Barbara Altmanns Selbstverständnis als Lehrerin, und dazu passend war das salesianische Motto der "Amorevolezza", der Leitung mit Liebenswürdigkeit, stets sichtbarer Kompass ihres Tuns. Mit dem Trägerwechsel zu den Malteser Werken gGmbH im Jahre 2014 begann Barbara Altmann ihre Tätigkeit als stellvertretende Schulleiterin und leitete gemeinsam mit Gerhard Müller und anfangs Margret Kramer-Fischer das Antoniuskolleg.

Insbesondere seit dieser Zeit prägte sie die Schule im Rahmen des Neu- und Umbaus maßgeblich :  Nach außen hin sind die Mensa sowie die Außengestaltung des Schulgeländes das wohl sichtbarste Zeichen ihres Wirkens. Gerade die Etablierung der schuleigenen Mensa ist auf das persönliche Engagement Barbara Altmanns zurückzuführen. Ohne ihre Energie würde es die Mensa in ihrer heutigen Art nicht geben - die bunten, individuell gestalteten Stühle sind Zeichen für den oft unkonventionellen, immer aber kompromisslosen Einsatz für die "gute Sache" im Sinne einer bunten, miteinander verwobenen Gemeinschaft. Barbara Altmanns Sinn für Ästhetik findet neben der Mensa auch Ausdruck in der unvergleichlichen Schulhofgestaltung mit Grauwacken und Sonnensegel sowie den liebevoll gestalteten Fluren der Gebäude. Natürlich ist auch das allgemeine Farbkonzept der Schule Resultat ihres ästhetischen Gespürs.

Im Rahmen der offiziellen Verabschiedungsfeier betonte Andrea Kersting, Abteilungsleiterin der Malteser Werke für den Bereich "Schule", dass man im Umgang mit Barbara Altmann immer wieder merke, wie sehr ihr nicht nur die Schule als Institution, sondern gerade auch die Menschen innerhalb dieser Einrichtung am Herzen lägen :  Barbara Altmann habe immer den einzelnen Menschen im Blick, um den es im schulischen, aber auch im außerschulischen Leben gehe. Dabei verliere sie nie den Blick für das ganze System, ohne das wiederum kein einzelner Mensch glücklich und zufrieden existieren könne. Nicht umsonst sei die Einrichtung des mittlerweile am Antoniuskolleg etablierten Beratungsteams wesentlicher Verdienst der pädagogischen Überzeugungen Barbara Altmanns gewesen. Sie habe darauf gepocht, schulpsychologischer Beratungsarbeit immer aus einer umfassend systemischen Perspektive heraus nachzugehen.

Christoph Feckler, ebenfalls für den Bereich "Schule" zuständig, sowie Renate Schmitz, Geschäftsführerin der Malteser Werke, schlossen sich den Gedanken und Wünschen Kerstings an und würdigten Frau Altmanns kreative, herzliche und immer humorvolle Art. Thorsten Harnischmacher, Schulleiter des Liebfrauengymnasiums in Büren, Schwesterschule des AK, überreichte ihr ein Vogelhaus, das in seinem bunten Stil die besonderen Eigenschaften Barbara Altmanns vereinte :  Fröhlichkeit, Liebenswürdigkeit, Sinn für Ästhetik, Individualität und, natürlich, Liebe zum Garten.

Im schulischen Alltag stand die Tür zu Barbara Altmanns Büro meist offen. Barbara Altmann war immer ansprechbar - für die kleinen und größeren Dinge des Lebens, für die Leichtigkeit der kurzen Begegnung zwischendurch, aber auch für die größere Schwere persönlicher Gespräche oder inhaltlicher Diskussionen. Sie war schulische Alltagsmanagerin genauso wie pädagogische Ratgeberin und wusste in Unterhaltungen sowohl philosophisch als auch schul- und tagespolitisch Akzente zu setzen. Für sie selber war es insbesondere ihr Mann Johannes, der im Privaten verlässlicher Partner und Reflexionsfläche war.

Barbara Altmanns Tag begann in der Regel mit einer Runde durch die Büros in der Verwaltung, und selbst um 7.15 Uhr am Morgen gab es keine Anlaufzeit, kein langsames Hereinfinden in den Tag. Voller Elan erfüllte sie ihre täglichen Aufgaben von pädagogischen Einwirkungen bis hin zu schulorganisatorischen Überlegungen (potenziert in Zeiten der Corona-Pandemie), sie organisierte Sprechtage, Fortbildungen, Gottesdienste, Tage der offenen Tür und vieles mehr. Beinahe nebenbei war Barbara Altmann auch noch außerordentlich beliebte Lehrerin und widmete sich ihren Fächern Pädagogik und Musik mit großer Leidenschaft. Ihr Wirken beispielweise im Kampf für Toleranz und gegen Ausgrenzung machte das Antoniuskolleg zu einem noch facettenreicheren Ort des Lehrens und Lernens. Manchmal streitbar und vehement, immer aber im Sinne der Sache, immer interessiert am Gegenüber und immer kommunikativ und mit dem Ziel eines gemeinsamen Weges.

Seitens der Schülerinnen und Schüler gab es gleich zwei Verabschiedungen, die den Stellenwert der scheidenden Pädagogin deutlich machten :  Nach ihrer letzten Unterrichtsstunde formierte sich ein langes Spalier aus jungen Menschen aus dem zweiten Stock des Neubaus hinaus bis auf den Schulhof. Standing Ovations begleiteten Barbara Altmann auf ihrem letzten offiziellen Weg aus einem Klassenraum. Einige Tage später bescherte ihr die Schülerschaft des AK noch einmal tosenden Applaus bei der Verabschiedung durch die SV auf dem Schulhof.

"Wenn es einen Rat braucht, den ich weitergeben soll", so formulierte Barbara Altmann am letzten Tag ihrer schulischen Tätigkeit, "dann ist es, immer das zu tun, was menschlich ist". Das gelte gerade in Zeiten, in denen es einem an Orientierung fehle und man nicht weiterwisse. Das, was in solchen Momenten immer richtig sei - und darüber solle man nachdenken -, sei das, was Menschlichkeit ausdrücke. Nicht zuletzt aus diesem Grund lag ihr beispielsweise auch die Betreuung geflüchteter Kinder und Jugendlicher sehr am Herzen.

Besonders persönlich wurde der ehemalige Schulleiter Gerhard Müller. Nachdem er bereits im Sommer in den Ruhestand verabschiedet worden war, brachte er im Rahmen der Verabschiedung seine enorme Dankbarkeit und Wertschätzung für Barbara Altmann als seine Begleiterin in der Schulleitung zum Ausdruck. Ihre Rolle könne man nicht genügend hervorheben :  Sie habe ihm den Rücken freigehalten, sei für ihn persönliche Ratgeberin gewesen und habe neben ihrem unglaublichen Engagement damit ganz wesentlich Einfluss auf die Geschicke des Antoniuskollegs genommen. Die Kreativität der einzelnen Beiträge im Zuge von Frau Altmanns Verabschiedung zeigte jedenfalls, dass Gerhard Müller diese positive Sicht auf seine Stellvertreterin bei Weitem nicht exklusiv hatte, im Gegenteil.

"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
 Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn." - Barbara Altmann hat ihr Wirken am Antoniuskolleg im Sinne der wachsenden Ringe der Rilke'schen Verse gestaltet, hat viele unterschiedliche Bereiche entwickelt, ausgebaut und geprägt, hat Beziehungen gepflegt. Entgegen der zweifelnden Verse in Rilkes Gedicht hat sie allerdings, wenn man so will, auch ihren letzten Ring abgeschlossen. Sie hat sich eingebracht und hat geholfen, hat sich eingesetzt und nicht lockergelassen, hat immer gekämpft für das, was ihr wichtig ist und was ihr am Herzen liegt. Und sie hat auch den Übergang zu einer neuen Schulleitung intensiv begleitet, war kritische Beobachterin und wertvolle Ratgeberin.

Wir verabschieden Barbara Altmann im Bewusstsein, dass sie ihre Ringe am Antoniuskolleg "vollbracht" hat, und danken ihr von Herzen für ihren Einsatz und für ihr Wirken !  Die Schulgemeinschaft wünscht ihr und ihrer Familie, besonders ihr und ihrem Mann Johannes, alles erdenklich Gute, Gesundheit und Gottes Segen - bis bald !
Sebastian Patt

05. Februar 2024


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